Pflegepflichtversicherung: höhere Beiträge zum 1. Juli 2021 für Anwärter und Beamte
Für privat pflegepflichtversicherte Beamte und Beamtinnen wird es ab dem 1. Juli teurer: Die Beiträge werden nicht zuletzt wegen der in den letzten Jahren durchgeführten Reformen der Pflegeversicherung angehoben – die Leistungsausweitungen verursachen höhere Kosten, die die ursprüngliche Kalkulation sprengen. Demnach wurde nicht nur der Leistungsumfang für Pflegebedürftige erweitert. Hier sei nur an die Umstellung von Pflegestufe auf Pflegegrad erwähnt, die in zahlreichen Fällen einen höheren Anspruch begründet hat. Doch auch der Kreis der Leistungsberechtigten hat sich vergrößert, was vor allem für Demenzerkrankte von Vorteil ist.
So ist es nicht verwunderlich, dass sich die Anzahl der Empfangsberechtigten in den letzten Jahren drastisch erhöht hat: Im Jahr 2014 hatten 169.000 Menschen Anspruch auf Leistungen, im Jahr 2020 waren es bereits 275.000 – der Zuwachs beläuft sich damit auf über 60 Prozent. Gleichzeitig hat der Gesetzgeber die Personalausstattung vollstationärer Pflegeeinrichtungen im Versorgungsverbesserungsgesetz (GPVG) geregelt, aber eben auch Sonderprogramme aufgelegt: Seit 2019 muss die Private Pflegeversicherung 44 Millionen Euro jährlich aufbringen, um 13.000 neue Pflegestellen zu fördern – geschaffen wurden jedoch bislang nicht einmal 3.000 Stellen.
All diese Maßnahmen lassen sich durchaus nachvollziehen, sie werden die Pflegeversicherung letztendlich auf. Doch es liegt auf der Hand, dass die damit verbundenen Kosten über steigende Beiträge aufgefangen werden müssen: Leistete die PPV im Jahr 2014 rund 790 Millionen Euro, beliefen sich die Pflegekosten für Beamte im Jahr 2020 bereits auf 1,48 Milliarden Euro. Die Beitragsanpassung ist also plausibel, zumal die Soziale Pflegeversicherung (SPV) diesen Schritt bereits 2019 vollzogen hat.
Beitragserhöhung in privaten Pflegepflichtversicherung moderat - privat versicherte Beamte profitieren
Wie wir als BeamtenService recherchieren konnten, haben Beamte, die freiwillige Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung und damit in der Sozialen Pflegeversicherung abgesichert sind, eine höhere Beitragsbelastung zu tragen, als dies bei PPV-Mitgliedern der Fall sein wird. Schon in den letzten Jahren mussten die Versicherer das vom Gesetzgeber eingeräumte Sonderanpassungsrecht ausschöpfen, um die für die Umsetzung der Pflegereform aufgestellte Kostenschätzung der Bundesregierung einzupreisen. Diese erwies sich jedoch als unzureichend – der Finanzierungsbedarf war erheblich unterschätzt worden. Mit einem Wort: Die PPV musste nachlegen und eine neue Kalkulation aufsetzen, die sich in der aktuellen Beitragserhöhung wiederfindet.
BeamtenService: Hintergrundinformationen und umfassender Service
Unser BeamtenService steht Dir gerne zur Verfügung, wenn Du noch Fragen rund um die Pflegeversicherung für Beamte hast – wie beispielsweise zur Garantie, dass Deine Beiträge zur Privaten Pflegeversicherung den Höchstbeitrag zur SPV von 59,02 Euro monatlich (Stand: 2021) nicht überschreiten darf, sofern Dein Vertrag bereits fünf Jahre läuft. Wir behalten nicht nur permanent die gesetzlichen Rahmenbedingungen im Blick, sondern vor allem den Versicherungsmarkt.
Als BeamtenService sind wir spezialisiert auf die Themen Krankenversicherung inklusive Pflegeversicherung, Risikoabsicherungen und Vermögensbildung für Beamte. Hier schöpfen wir den Gestaltungsspielraum kompetent aus, um Dich bei der Verwirklichung Deiner Pläne zu unterstützen – vereinbare einfach einen Termin mit uns!