Die klassischen Sitzordnungen
In meinem Referendariat stieß ich auf das Problem, eines bereits eingerichteten Klassenzimmers. Die Sitzordnung solle perfekt zum Raum passen, erklärte mir ein Lehrer. Wie konnte ich ihm als Frischling im Referendariat auch widersprechen?
Später stellte ich für mich fest, dass die vorgegebene Form des Sitzens für meine Arbeit unpraktisch war. Also probierte ich herum.
Damit du dir einiges an Tischeschieberei ersparst, Zeit, die du in deinem Referendariat für Wichtigeres nutzen könntest, stelle ich dir einige gängige Ordnungen und ihre Nutzung vor. Am Ende gehe ich ganz knapp auf die Parameter Raum, Lautstärke, Sicht (auf die Tafel), Bewegungsfreiheit, Flexibilität (für besondere Lernsettings), Lichtverhältnisse, Schularbeiten & Korrekturmöglichkeit (Blick über die Schulter) ein.
Geschlossene Reihen, der Klassiker im Referendariat
Häufig findet man ein Klassenzimmer bereits in dieser Form vor. Die Tische sind in zwei bis drei Reihen ohne Abstand zueinander aufgestellt. Diese Konstellation ermöglicht einen relativ guten Blick auf die Tafel und deine Schüler sehen immer zu dir.
Wenn du dich beim Referieren viel bewegst, empfehle ich sie dir eher weniger, da du kaum Möglichkeit hast, dich durch den Raum zu bewegen. Auch für Schüler ist es zermürbend, die langen Reihen abzugehen, um zu dir an die Tafel zu gelangen.
Vom Lautstärkepegel empfinde ich diese Form als sehr angenehm.
- Geringer Platzbedarf
- Geringe Lautstärke
- Gute Sicht auf die Tafel
- Wenig Bewegungsfreiheit
- Wenig Flexibilität
- Meist keine Blendung durch Sonne
- Mittelmäßig geeignet für Schularbeiten
- Begrenzte Korrekturmöglichkeit, da lange Wege
Unterbrochene Reihen, eine Abwandlung für Lehrer
Auch diese Form wird gerne im Referendariat eingesetzt. Wenn genügend Platz ist, wird entweder alle zwei oder zwischen jedem Tisch ein Abstand eingebaut. Abhängig der Intention kann dieser groß genug sein, um hindurchgehen zu können oder nur ein „Abschreibabstand“ sein. Unterbrochene Reihen lockern die Sitzordnung etwas auf und geben weniger Raum für das Tratschen in zwei Richtungen. Außerdem bieten sie mehr Komfort für die Schüler, um ihre Schultaschen abzulegen.
Wenn du genügend Raum einplanst und besitzt, kannst du dich auch gut durch den Raum bewegen.
Geringer bis mittelmäßiger Platzbedarf
Geringe Lautstärke
Gute Sicht auf die Tafel
Wenig bis mittlere Bewegungsfreiheit
Wenig Flexibilität
Meist keine Blendung durch Sonne
Gut geeignet für Schularbeiten
Gute Korrekturmöglichkeit
Einzeltische, eine Aufstellung mit Seltenheitswert im Referendariat
Sofern das Mobiliar vorhanden ist, kann man hiermit die Lautstärke sehr weit herunterfahren. Problematisch ist ganz klar, dass hiermit das soziale Miteinander in Mitleidenschaft gerät. Für Prüfungen ist diese Sitzordnung natürlich ideal.
Eine Sonderform wäre die mit beweglichen Tischen und Stühlen. Somit könnte die Sitzordnung variabel verändert werden.
Hoher Platzbedarf
Geringe Lautstärke
Gute Sicht auf die Tafel
Mittlere bis hohe Bewegungsfreiheit
Wenig Flexibilität
Meist keine Blendung durch Sonne
Perfekt für Schularbeiten
Sehr gute Korrekturmöglichkeit
Das Hufeisen, eine zeitlose Sitzordnung
Diese Sitzordnung nutzte ich auf Empfehlung eines Kollegen in meinem Referendariat. Der Raum solle dafür perfekt geeignet sein, hieß es – war er nicht. Das Hufeisen benötigt vergleichsweise viel Platz und hat den klaren Nachteil, dass der Großteil deiner Schüler zur Seite schauen muss, um auf die Tafel sehen zu können. Daneben ergeben sich oft Gespräche quer durch das Klassenzimmer.
Der Vorteil liegt darin, dass du den Innenraum wunderbar als Bewegungszone für dich und auch für die Kinder einsetzen kannst. Insbesondere für Sesselkreise und dergleichen bietet das Hufeisen viel Platz.
Großer Nachteil liegt in den weiten Gehwegen vor allem für Schüler, die an die Tafel gerufen werden.
- Großer Raum benötigt
- Meist hohe Lautstärke
- Teilweise schlechte Sicht
- Viel Bewegungsfreiheit
- Viel Flexibilität
- Lichtverhältnisse meist in Ordnung
- Mittelmäßig für Schularbeiten geeignet
- Mittelmäßige Korrekturmöglichkeit (lange Wege)
Das Doppelte Hufeisen, eine Kompromisslösung für viele Lehrer
Diese Form des Hufeisens wird meistens aus Platzgründen gewählt. In das erste Hufeisen wird ein zweites, kleineres Hufeisen gelegt. Meiner Erfahrung nach bietet diese Sitzordnung alle Nachteile des normalen Hufeisens, jedoch nicht dessen Vorteile.
Wenig Raumbedarf
Mittelmäßige Lautstärke
Teilweise schlechte Sicht
Wenig Bewegungsfreiheit
Wenig Flexibilität
Lichtverhältnisse meist in Ordnung
Begrenzt für Schularbeiten geeignet
Schlechte Korrekturmöglichkeit (lange & enge Wege)
Das Hufeisen mit Tischgruppe, eine alternative Lösung
Analog zum doppelten Hufeisen wird hier der Raum in der Mitte mit einer Tischgruppe gefüllt. Das Gespräch quer durch den Raum wird hierdurch minimiert, allerdings ergeben sich hier Unmengen an Gesprächszonen zwischen Tischgruppe und Hufeisen und mitunter kommt es zum Streit um die doch sehr ungleichen Plätze.
- Wenig Raumbedarf
- Mittelmäßige bis hohe Lautstärke
- Teilweise schlechte Sicht
- Wenig Bewegungsfreiheit
- Wenig Flexibilität
- Lichtverhältnisse meist in Ordnung
- Begrenzt für Schularbeiten geeignet
- Schlechte Korrekturmöglichkeit (lange & enge Wege)
Tischgruppen, die Sitzordnung für bewegungsfreudige Lehrer und große Klassenzimmer
Mein persönlicher Favorit sind Tischgruppen mit bis zu drei Tischen. Diese ermöglichen zwar viel Kommunikation zwischen den Schülern, jedoch kann man diese produktiv nutzen. Die sich ergebenden Gruppen kann man sinnvoll nutzen, damit sich stärkere und schwächere Schüler unterstützen können. Es herrscht ausreichend Bewegungsfreiheit für den Lehrer.
Nachteilig ist, dass diese Sitzordnung viel Platz benötigt und auch die Ausrichtung der Tische nie perfekt sein wird. Falls du ein Lehrer bist, der sehr viel an der Tafel arbeitet, mag das nicht optimal sein.
Sehr hoher Raumbedarf
Mittelmäßige Lautstärke
Sicht sehr unterschiedlich
Gute Bewegungsfreiheit
Wenig Flexibilität
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Teilweise schlechte Lichtverhältnisse
Wenig geeignet für Schularbeiten
Gute Korrekturmöglichkeit
Der Kreis, eine Lösung für innovative Lehrer
Die Kreisform ist für mich eigentlich nur im Sportunterricht relevant. Im Klassenzimmer würde diese bedeuten, regelmäßig mit dem Rücken zu einigen Schülern zu stehen. Wenn du als Lehrer aber gerne in der Mitte stehst und von allen gesehen werden willst, bzw. einen Hands-on Kurs oder dergleichen durchführst, kann diese Sitzordnung sehr vorteilhaft sein.
Hoher Raumbedarf
Mittelmäßige Lautstärke
Schlechte Sicht auf die Tafel, gute auf Lehrperson
Viel Bewegungsfreiheit
Viel Flexibilität
Teilweise schlechte Lichtverhältnisse
Mittelmäßig für Schularbeiten geeignet
Schlechte Korrekturmöglichkeit (lange Wege)
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Damit ist so ziemlich alles gesagt, was es über Sitzordnungen zu sagen gibt. Hoffentlich bist du nun besser auf dieses Thema für das Referendariat vorbereitet, als einige andere Lehrer. Es gibt neben diesem noch viele weitere Themen, auf die du im Referendariat stoßen wirst und über die man im Studium nur selten etwas hört oder sich selbst Gedanken darüber macht.
Auf BeamtenService findest du einige weitere Artikel dieser Art. Ich wünsche dir viel Spaß beim Stöbern!
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