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Im vorherigen Artikel habe ich dir aufgezeigt, warum sich deine Schüler bewegen sollten. Bewegung ist ein Grundbedürfnis, dessen Unterdrückung zu Verhaltensauffälligkeiten führen kann. In diesem Artikel möchte ich dir grundsätzliche Anpassungen deines Klassenzimmers, deines Verhaltens als Lehrperson und Unterrichtsmethoden vorstellen, die mehr Bewegung in deinen Unterricht bringen. Diese sind auch schon im Referendariat umsetzbar.

Das Bewegungsfreundliche Klassenzimmer

Das klassisch ausgestattete Klassenzimmer ist mehr als bewegungsunfreundlich: schwere unflexible Tische, winzige unkomfortable Stühle, eine auf Erwachsenenhöhe justierte Tafel und meistens noch wenig Freifläche. Gerade im Referendariat ist es unwahrscheinlich, einen top ausgestatteten Unterrichtsraum zur Verfügung gestellt zu bekommen.
Wenn deine Schule dir das nötige Kleingeld zur Verfügung stellt, können folgende Utensilien von Grund auf eine bewegungsfreundlichere Atmosphäre schaffen:

Höhenverstellbare Tische und Stühle

Wipphocker

Sitzbälle

Sitzkeile

Sitzkissen

Stehtische

Klassische Schulmöbel verleiten zum Wippen und Herumrutschen. Sie sind unbequem und nicht dafür geeignet, stundenlang besetzt zu sein. Wenn du auf diese Möbel angewiesen bist, solltest du deine Schüler zumindest nicht dafür rügen, wenn sie nicht 45 Minuten lang kerzengerade darauf sitzen wollen und können.
Doch auch mit weniger Budget lässt sich ein Klassenzimmer aufpeppen:

DIE SITZORDNUNG im Klassenzimmer

  • Sitzgruppen laden zur Gruppenarbeit und zum Austausch ein. Sie fördern gruppendynamische Prozesse und ermöglichen es Lehrern und Schülern einfacher das Klassenzimmer zu durchqueren.
  • Trennwände ermöglichen Lernzonen zu schaffen, den Raum zu ordnen, zu verkleinern, … Hiermit kannst du bei Gruppenarbeiten für mehr Ruhe und ein behaglicheres Klima sorgen.
  • Aufsteller ermöglichen das Festhalten von Ergebnissen unabhängig der Tafel und sind ein sinnvolles Medium bei Gruppenarbeiten.
  • Lernzonen wie Leseecke, Relaxbereich, ein Bereich um im Liegen zu schreiben etc. ermöglichen flexibles Arbeiten und sind insbesondere bei freier Projektarbeit und dergleichen zu empfehlen.

Außerdem bieten sie Ausweichbereiche für Schüler, die aufgrund ihrer schnelleren Leistung ihre Aufgabe vorzeitig beendet haben.

Das verantwortsvolle Klassenzimmer im Referendariat

Damit sich die Schüler mit der Klasse und deren Ordnung identifizieren, lohnt es sich, Aufgaben an diese abzutreten. Gerade im Referendariat, wo du ohnehin alle Hände voll zu tun hast, ist es angenehm, dies zu tun. Es erhöht das persönliche Selbstwertgefühl, fordert die Fähigkeit zur Eigenverantwortung und nimmt dir auch einiges an Arbeit ab.
Beispiele für typische Schüleraufgaben sind:

  • Mülldienst
  • Tafelwischen
  • Blätter austeilen
  • Blätter einsammeln
  • Anderen helfen (insbesondere für leistungsstarke Schüler, die sonst nur am Rotieren sind>

Das Schülerzentrierte Klassenzimmer im Referendariat

Lehrer klagen selten über Bewegungsmangel. Kein Wunder. Immerhin kannst du dich frei im Klassenraum bewegen.
Während du deine Schüler belehrst, gestikulierst du, schreitest auf und ab, notierst etwas an der Tafel. Du bist ständig in Bewegung. Wenn du Lust hast, kannst du dich auf einen Tisch setzen, dich anlehnen, abstützen – deinem Bewegungsdrang gewissermaßen voll nachgehen.

Gerade im Referendariat tust du das besonders viel – glaub mir. Ungefähr ab der dritten Stunde würde ich manchmal ganz gerne eine Stunde sitzend verbringen. Mein Bewegungsdrang ist nun mal nicht mehr der eines Kleinkindes. Warum eigentlich nicht? Du kannst entweder spontan oder ritualisiert Stunden umdrehen.

Lass die Schüler etwas erarbeiten und die Ergebnisse an der Tafel notieren. Die Notizen des – im Gegensatz zum unfehlbaren Lehrers – sehr wohl fehlbaren Schülers können zu munteren Diskussionen in der Klassengemeinschaft führen. Hiermit sprichst du dann auch gleich wieder den kommunikativen Lernkanal an. Wenn deine Schüler eine Thematik kritisch reflektieren und diskutieren bleibt der Lerngegenstand auch leichter im Gedächtnis verhaftet.

Warum solltest du alle Unterrichtsinhalte alleine vorbereiten? Im Referendariat kann diese Vorbereitung manches Mal überhandnehmen. Auch Hausaufgabe muss nicht rein aus der stumpfen Wiederholung des Gelernten bestehen! Schüler können bspw. Sachthemen Zuhause vorbereiten und vor der Klasse in Form eines Referats vortragen.

Dabei lernen die Schüler das Vortragen, selbstständiges Lernen und Erarbeiten und du kannst dir eine Pause gönnen. Aktivitäten von Schülern sind zumeist auch von einem weitaus geringeren Lärmpegel begleitet, als wenn ein Lehrer den Vortrag hält. Sollte dem nicht der Fall sein, ist das ein wunderbarer Ansatz für soziales Lernen.

Wiederholungen finden zumeist in Schriftform statt. Wenn nicht, steht der Lehrer vorne, erfragt den Stoff und bekommt diesen mehr oder minder portionsweise von den Schülern wiedergegeben. Warum sollten nicht ein oder mehrere Schüler jeweils den Unterrichtsinhalt der Woche oder des Tages noch einmal reüssieren?

Dies motiviert die Schüler einerseits den Unterricht genauestens zu verfolgen; immerhin möchte sich keiner vor der Klasse blamieren und sichert andererseits eine häusliche Wiederholung des Stoffs. Ein Faktum, welches deinen Unterricht verbessert und gleichzeitig den Lernerfolg deiner Schüler. Außerdem lohnt es sich im Referendariat ständig den Erfolg deines Unterrichts auf den Prüfstand zu stellen, um notwendige Verbesserungsmaßnahmen ehestmöglich zu tätigen.

Das flexible Klassenzimmer im Referendariat

Du kommst morgens in dein Klassenzimmer, die Schülerschaft erhebt sich. Nach einem durchschnittlichen Guten Morgen bittest du die Schüler ihr Buch zu öffnen und erklärst die anstehende Aufgabe. Dieses Prozedere führst du fünf Mal die Woche aus. Im Referendariat wirst du vielleicht noch kreativer sein, aber auch das hört mit der Zeit auf.

Rituale sind wichtig für Kinder. Sie dienen der Orientierung, schaffen Sicherheit, das Gefühl von Vertrautheit. Doch übertriebene Ritualisierung kann auch dazu führen, dass die Aufmerksamkeit deiner Schüler abdriftet.

Wie wäre es, einmal damit zu beginnen, das Unterrichtsmaterial einzupacken, die Plätze aufzuräumen und nach draußen zu gehen? Oder eine morgendliche Runde Gymnastik? Vielleicht die ersten fünf Minuten des Unterrichts stehend verfolgen?

Ich bin mir sicher, dir sind einige Unterrichtsformen bekannt wie freie Projektarbeit, Gruppenarbeiten, Unterricht im Freien, Sitz- & Stehkreise usw. Gerade im Referendariat hast du die theoretischen Basics noch gut im Kopf. Aber wie oft führst du sie tatsächlich aus? Ich kenne hier zwei primäre Arten von Lehrern:

Die einen, die ein festes Frontalunterrichtskonzept haben und dieses nur im seltensten Fall durchbrechen. Und die anderen, die praktisch nur mit alternativen Methoden arbeiten. Falls du auch einmal eine Lehrperson zweiter Art gehabt hast, wirst du mir zustimmen, dass dies auch nicht der ideale Weg ist.

Es führt zu Überforderung, wenn man beispielsweise nur noch Gruppenarbeiten hat und praktisch keinen Lehrerinput mehr erhält. Mein Fall war übrigens in der Erwachsenenbildung und es ergab sich der Anschein, der Lehrer hätte überhaupt keine Ahnung vom Lehrstoff und würde deswegen alle Arbeit uns überlassen …

Sei kreativ. Spiel mit verschiedenen Unterrichtsformen und evaluiere, welche zu dir und zu deiner Klasse am besten passen. Auch diese kann man ritualisieren. Beispielsweise könntest du am Wochenanfang ein Thema vorstellen, welches die Kinder in der Wochenmitte selbstständig näher durcharbeiten. Donnerstags stellen sie ihre Ergebnisse vor und freitags resümierst du diese. Gerade solche Organisationen erleichtern dir das Arbeiten im Referendariat, da sie mehr Struktur vorgeben.

Das selbst organisierte Klassenzimmer im Referendariat

Es wirkt für manche Lehrer schlampig, wenn man als Lehrer lose Arbeitsblätter vergibt oder Dinge für die Ablage der Schüler nicht locht. Im Referendariat, wo man von den Argusaugen des Betreuungslehrers beobachtet wird, möchte man sich so etwas erst recht nicht leisten. Und es wäre doch unproduktiv, wenn ich meinen ständig benötigten Tacker nicht auf meinem Tisch, sondern zwei Tische weiter platziere.

Hab Mut zur Unorganisiertheit und fördere damit die Organisation der Schüler!
Gib Bereiche in der Klasse vor für die Ablage, den Locher, den Tacker, bestimmte Arbeitsmaterialien.

Die Schüler müssen diese Dinge nicht selbst in die Schule bringen und ersparen sich einen überfüllten Rucksack. Ist ein Arbeitsblatt abgearbeitet, muss der Schüler es Lochen und richtig ablegen. Er lernt, sich sinnvoll zu organisieren. Erinnere ich mich an meine Sammlung loser Zettel in meinem Rucksack, die ich zum Abitur kaum wiederfinden konnte, hätte ich mir eine Förderung meines Organisationstalents sehnlichst gewünscht.

>Was ergibt sich daraus?

Bewegung. Die Schüler müssen aufstehen. Und das ist auch gut so. Die perfekte Kombination für solche Systeme sind Wochenpläne. Somit arbeiten die Schüler immer an verschiedenen Dingen und müssen nicht alle gleichzeitig zum Lochen oder Einsortieren. Es ergibt sich ein Gefühl der Betriebsamkeit.

Das fühlt sich für manche Lehrer störend an. Aber vergleiche – insbesondere im Grundschulbereich – ruhig einmal die Lautstärke eines durchschnittlichen frontal unterrichteten Klassenzimmers mit dem einer selbsttätig arbeitenden Gruppe. Du wirst erstaunt sein.

Sitzen deine Schüler noch oder bewegen Sie sich schon?

Es gibt unzählbare Möglichkeiten, Bewegung in dein Klassenzimmer zu bringen – unabhängig ob im Referendariat oder nicht. Abschließend kann ich dir nur empfehlen:

  • Wähle die Methoden aus, mit denen du wirklich gut leben kannst
  • Gib dem Ganzen Zeit. Auch die Schüler müssen sich auf diese Arbeitsweise umstellen dürfen.
  • Verstell dich nicht und erzwing es nicht. Vielleicht bist du von der Methode begeistert, sie passt aber nicht zu deinem Charakter. Es gibt aber genug alternative Methoden, die vielleicht besser du dir und deinem Referendariat passen.
  • Halte dich auf dem neuesten Stand und nimm dir Inspirationen aus möglichst vielen Quellen. Fortbildung ist im Referendariat ohnehin das A und O.

Eine gute Quelle ist beispielsweise das Buch Beweg dich Schule von Dorothea Beigel.

Ich hoffe, du konntest dem Thema etwas abgewinnen konntest und freue mich, wenn der Beitrag dir helfen konnte, deine Arbeitsweise zu verbessern.


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